Zeresamadine (Aidemosyne modesta)




Bilder: Eddy und Sternchen


1. Erscheinungsbild


Die Geschlechter sind gut zu unterscheiden. Der Hahn hat eine intensiv rotbraungefärbte
Kopfplatte und einen kleinen schwarzen Latz an der Kehle. Die Brust hat seitlich ein Wellenmuster, das zur Mitte hin aufhört.
Der Rücken ist braun befiedert, die Federn auf den Flügeln weisen weiße Spitzen auf.
Das Weibchen ist deutlich blasser gefärbt mit weniger ausgeprägtem Wellenmuster. Die Kehle hat einen weißen Fleck.
Die Vögel werden gute 11cm lang und gehören zu den mittelgroßen Prachtfinken.


2. Verbreitung und Lebensraum


Die Zeresamadine kommt in Australien vor und zwar im östlichen inneren Teil und zieht sich ein Stück weiter südlich.
Sie trinkt sehr viel und ist daher immer in der Nähe von Wasserstellen anzutreffen. In Dürrezeiten zieht sie weiter,
oft auch über längere Strecken. Sie bewohnt das Grasland, Buschgegend und die Savanne.
Sie ist ein Schwarmvogel und lebt nur in der Brutzeit paarweise.


3. Haltung und Fütterung


Diese Art ernährt sich von Samen aus Gräsern und anderen Sämereien.
Die Samen werden teilweise direkt aus den Rispen gepickt. Auch kleine Insekten werden gerne genommen.


4. Zucht / Zuchtbericht


Der Hahn betreibt die sogenannte Halmbalz, indem er einen Grashalm in den Schnabel nimmt und vor dem Weibchen damit auf und ab hüpft.
Das Nest wird nur etwas über dem Boden erreichtet, entweder in dichtem Gebüsch oder auch in dichten Grasbüscheln. Es hat eine kugelige Form.
Als Nistmaterial werden Halme, Fasern, Federn genommen.
Das Gelege besteht aus bis zu 5, selten 6 oder 7 Eiern, die knapp 2 Wochen bebrütet werden.
Nach gut drei Wochen verlassen die Jungvögel das Nest. Sie werden hauptsächlich mit kleinen Insekten gefüttert.








Quellenangaben:
Autor: „Finkenfreundin" - Eigene Erfahrungen und Beobachtungen -
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)
Bildmaterial: „Eddy" und Roy „Blacky"
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)


weitere Quellen- Literaturangaben:
=Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann: „Prachtfinken - Australien, Ozeanien, Südostasien". Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4.
=Günter Schleussner „Prachtfinken" Verlag: Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart , 2002, ISBN-13: 978-3800135677
=Horst Bielfeld: „300 Ziervögel kennen und pflegen" Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5737-2.





Zuchtbericht Zeresamadine (Aidemosyne modesta) von BollywoodGirl21


Bei der Zeresamadine ist es von Vorteil, wenn sich die Paare selber finden können. Oft liest man, daß die Nachzucht gar nicht klappt oder  durch nicht vorhandene Paarharmonie schief läuft.
Ich habe eine Henne von einem Forenmitglied übernommen, welche wohl
drei Jahre keine Anstalten gemacht hat zu Brüten. Bei mir konnte sie sich zwischen zwei Hähnen (auch nicht ganz optimal, besser sind mehr) entscheiden.
Die Hähne beginnen die Hennen mit einem Halm im Schnabel anzubalzen, dies nennt man Halmbalz.
Zeresamadinen sind eigentlich recht friedliche Vögel. Meine Hennen scheinen Ausnahmen zu sein, die Paare mussten getrennt werden.
Ein Paar zog in eine Zuchtbox mit den Maßen 1,30 x 0,65 x 0,50 (LxHxT).
Das andere zog in eine Zuchtbox mit den Maßen 1,00 x 0,80 x 0,50 (LxHxT).
In beiden Boxen wurde recht schnell mit dem Nestbau begonnen. Als Nistmaterial reiche ich ausschließlich eine ordentliche Portion lange gerade Kokosfasern, woraus der Hahn innerhalb kürzester Zeit (1-2 Tage) ein freistehendes Kugelnest baut.


Beide Paare haben bei mir keinerlei Nisthilfen angenommen.
Die Hennen legten relativ schnell 3-5 Eier. Die Brutdauer beträgt 14 Tage.
Die Fütterung ab dem Schlupftag der Küken ist eigentlich nicht sonderlich aufwändig.Gefüttert wird der Länge nach (Scheiben
werden bei mir nicht gefressen) aufgeschnittene Gruke. Neben dem normalen Exotenfutter gibt es einen Esslöffel Eifutter, einen
Esslöffel geschälte Goldhirse (aus dem Reformhaus, ungeschwefelt) und einen Esslöffel Pagima Green. Auch reiche ich alle zwei Tage
einen roten Hirsekolben. Was sehr beliebt und schnell gefressen/verfüttert wurde, war halbreife Hühnerhirse. Das ist der ganze Zauber.
Vor der Zucht hab ich mir von anderen Haltern/Züchtern Informationen eingeholt und das Futter zur Aufzucht dann so zusammen gestellt.
Ich fahre bis jetzt sehr gut damit.
Die Jungvögel fliegen mit ca. 24 +/- Tagen aus und werden etwa drei Wochen noch weiter gefüttert bis sie futterfest sind.
Ob dies generell für alle Zeresamadienen gilt (oder individuell abhängig ist) weiss ich ich nicht, aber bei meinem wildfarbenen Paar half der Jungvogel aus der ersten Brut bei der Aufzucht der jüngeren Geschwister mit.
Was auch noch gesagt werden muss ist, daß einige Paare erst einmal üben müssen, bevor sie erfolgreich aufziehen.
Bei meinem wildfarbenen Paar hatte die Aufzucht erst beim dritten mal geklappt.
In den ersten zwei Bruten hatten sie die Küken nicht richtig gefüttert,
die dann in der ersten Woche gestorben sind.
Bei dem zweiten Paar hat die Aufzucht gleich beim ersten Versuch geklappt.
Diese Probeläufe können den Halter ganz schön entmutigen.
Aber wenn die Vögel ersteinmal eingespielt sind, klappt die Zucht ohne Probleme.





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