Diamantfink (Stagonopleura guttata)




Fotos: Eddy und Sternchen


1. Erscheinungsbild


Der wildlebende Diamantfink wird bis zu 12cm groß. Besonders auffällig sind der dunkelrote Schnabel und der ebenso rote Bürzel.
Er besitzt einen etwas heller roten Ring, der rund um das Auge verläuft. Die Oberseite des Kopfes und der Rücken sind grau befiedert, um die Brust hat er ein breites schwarzes Band. An den Flügeln befinden sich weiße Punkte auf schwarzem Grund. Der Augenzügel ist ebenfalls schwarz. Die kräftigen deutlich voneinander abgegrenzten Farben geben ihm ein einmaliges Aussehen. Mittlerweile gibt es verschiedene Farbmutationen in den Händen von Prachtfinkenzüchtern. Dazu gehört beispielsweise der gelbbürzlige Diamantfink, bei dem die o.g. Partien nicht rot sondern orange sind. Ebenfalls gezüchtet werden Mutationen z.B. in Isabell und Silber.


Geschlechtsunterschiede:


Da beide Geschlechter die gleiche Färbung aufweisen, ist ein Unterscheiden recht schwierig. Einige Züchter sagen, der Augenring bei den Hennen ist dünner, andere sagen, das Brustband ist nicht so breit und durchgängig. Sicherer ist die Tonlage der Vögel: während die Henne eher tiefere, kurze Töne von sich gibt, klingt der Hahn deutlich heller und langgezogener. Das sicherste Merkmal ist die Halmbalz, die nur vom Hahn vorgenommen wird.


2. Verbreitung und Lebensraum


Der Diamantfink gehört zu den australischen Prachtfinken, Ordnung Sperlingsvögel.
Er bewohnt hauptsächlich den Süden sowie den Südosten des Kontinents. Hauptsächlich kommt er in der Natur im Great Dividing Range vor, Australiens größter Gebirgskette.
Er lebt in dichten Eukalyptuswäldern mit viel Unterholz. Aufgrund der großen Abholzungen gilt auch sein Lebensraum als gefährdet. Man geht von ca. 200.000 freilebenden Diamantfinken aus. Ebenfalls ist er in Parks und Grünanlagen vertreten. Der Diamantfink ist kein Zugvogel, sondern bewohnt sein ständiges Revier, das sich häufig in der Nähe von Wasser befindet.




3.Haltung und Fütterung


Wenn man bedenkt, wo der Diamantfink herkommt, ist es logisch, daß er für die hiesigen winterlichen Temperaturen nicht geeignet ist. Von daher sollte er in Innenvolieren oder Außenvolieren mit beheiztem Schutzraum gehalten werden. Die Temperatur sollte dort nicht unter 10 Grad liegen. Seine Nahrung besteht aus einem Gemisch von Exotenfutter, etwas Waldvogelfutter und Hirse. Schlangengurke und ab und an etwas Salat ergänzen den Speiseplan. Zur Aufzuchtzeit sollte Eifutter gereicht werden. Gerne werden auch Buffaloes angenommen, deren Gabe aber zur Aufzuchtzeit reduziert werden sollte, weil die Altvögel sonst zu triebig werden, die Küken aus dem Nest werfen und eine neue Brut beginnen. Paarweise Haltung wird empfohlen, da die Tiere auch untereinander nicht sonderlich verträglich sind. Die Volieren sollten in jedem Fall nicht zu klein sein, da der Vogel, wie jeder andere, gerne fliegt. Ausreichende Bademöglichkeiten sollten vorhanden sein, denn Diamantfinken baden täglich und außerordentlich gerne. Mit etwas Schilf in der Voliere und natürlichen verzweigten Ästen fühlt der Diamantfink sich wohl.
Die Zahl der in Gefangenschaft gezüchteten Vögel ist seit einigen Jahren etwas zurückgegangen.


4.Zucht / Zuchtbericht


Diamantfinken unter einem Jahr sollten nicht zur Brut angesetzt werden. Zur Brutzeit sollten Nistgelegenheiten und Nistmaterial in Form von langen Kokosfasern, Nistwolle und Sisal zur Verfügung gestellt werden. Auch lange Gräser und Halme werden gerne angenommen und verarbeitet. Bevorzugt werden recht große Nistkästen, da der Diamantfink von sich aus schon nicht zu den kleinsten Prachtfinken gehört. Meine Vögel bevorzugen ein Nest, das die Form einer Röhre hat und nach hinten größer wird.Nach der Brutzeit sollten Nistgelegenheiten entfernt werden. Da Diamantfinken zu aggressivem Verhalten neigen (wobei es auch hier Unterschiede gibt), sollte man genau schauen, ob und mit wem man sie zur Brutzeit vergesellschaftet.


Brutzeit:


Wenn in Australien Frühling ist, d.h. von August bis Januar, brütet der Diamantfink. Man hat allerdings schon außerhalb der Brutzeit dort Nester mit Jungvögeln gefunden, außer im australischen Winter (Juni, Juli). Die Nester werden bevorzugt in ca 2-3m Höhe gebaut. Das Nistmaterial besteht aus Federn, Pflanzenfasern und diversen Gräsern. Diamantfinken sind gute Nestbauer. Meist führt zum eigentlichen Nest eine kurze gebaute Röhre. Die Männchen bauen auch am Nest weiter, wenn das Weibchen schon auf den Eiern sitzt und brütet. Der Hahn betreibt die sogenannte "Halmbalz", d.h., er nimmt einen Pflanzenstengel oder einen Grashalm in den Schnabel und tanzt damit vor dem Weibchen. Er wippt dabei auf und ab, was zu einem richtigen Hüpfen auf dem Ast werden kann. Ist die Henne „einverstanden", beginnt der Nestbau.Das Nest wird vor anderen Prachtfinken verteidigt, wobei der Diamantfink besonders aggressiv auf andere Vögel reagiert, die viel Rot im Gefieder haben. Das Gelege besteht aus bis zu 5 Eiern, die ca 14 Tage bebrütet werden. Nach drei Wochen sind die Jungvögel flügge und verlassen, schon sehr selbständig, das Nest und werden noch kurze Zeit von den Altvögeln weitergefüttert.






Quellenangaben:
Autor: „Finkenfreundin" - Eigene Erfahrungen und Beobachtungen  
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)
Bildmaterial: „Franky68" und „Eddy"
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)


weitere Quellen- Literaturangaben:
=Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann: „Prachtfinken - Australien



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