Perlenbronzemännchen (Lonchura tristissima leucosticta)




Fotomaterial: Ottmar


Das Perlenbronzemännchen (Lonchura tristissima leucosticta) ist eine Unterart
der Art Trauerbronzemännchen (Lonchura tristissima)




1. Erscheinungsbild


Die Perlenbronzemännchen sich ca. 10cm groß
Der Name dieser Unterart bezieht sich auf die „Perlen", die weißen Stichelin dem hell braunen bis mokka-, ockerfarbendem Gefieder.
Diese Unterart kann man wegen dem markanten Federkleid von allen anderen Unterarten gut unterscheiden.
Die Geschlechtsunterschiede sind schwer zu erkennen, es gibt erfahrene Züchter die die Unterschiede zwischen den Geschlechtern an der Zeichnung des Kopfes, bzw. an der „Beperlung" der Kehle, oder der Brustpartie sehen können, für einen Leier ist das jedoch unmöglich.
Ein festes Merkmal für das Männchen ist der Gesang und sonst bringt nur die DNA-Analyse die gewünschte Sicherheit in der Geschlechtsbestimmung.


2. Verbreitung und Lebensraum


Geografische Verbreitung der einzelnen Unterarten:


Lonchura tristissima tristissima: nord-west Neuguinea
Lonchura tristissima hypomelaena: westen Neuguinea
Lonchura tristissima calaminoros: Jayawijaya-Gebirge und Lorenz Fluß
Lonchura tristissima moresbyae (bigilalae): süd-osten Papua Neuguinea
Lonchura tristissima leucosticta: Tiefland von Neuguinea




3. Haltung und Fütterung


Es ist eine sehr friedliche Art, lässt sich mit anderen Prachtfinken gut vergesellschaften.
Auch in der Brutzeit bleibt sich diese Art sehr ruhig und stört die Mitbewohner nicht.
Haltung in großen Volieren mit dichter Bepflanzung, vielen Versteckmöglichkeiten, aber auch einem ausreichendem Flugraum.
Als Hauptfutter eignet sich eine gute Prachtfinken-Mischung, dazu soll nicht das tierische Eiweiß nicht fehlen,
was man gut durch kleine Zugaben vom Eifutter erfüllen kann.
Animalisches Futter wie: Mehlwürmer, Ameiseneier, oder Buffalos soll en in kleinen Portionen angeboten werden.
Frisches Trinkwasser, Badewasser, Grit, Eierschalen, Sepiaschalen, usw. müssen ständig zu Verfügung stehen.


4. Zucht / Zuchtbericht


Für die Zucht benötigen die Perlenbronzemännchen gutes Futter mit größeren Anteilen an animalischer Nahrung.
Die Zuchtpaare benötigen mehr Eiweiß, aber man soll damit wegen drohenden Schachtelbrut nicht übertreiben.
Für den Nestbau werden oft kleine Nistkästchen angeboten und als Nistmaterial: Kokosfaser, Moos oder Gräser.
Im Durchschnitt werden 5 bis 6 Eier gelegt.
Beide Eltern bebrüten das Gelege, nach ca. 15 Tagen schlüpfen die Jungvögel.
Im Alter von 7 Tagen soll man die Jungvögel beringen, Ringgröße 2,5mm
Das Gefieder der Jungen ist matt und dunkel braun, am Schnabelansatz sind weiße Punkte sichtbar,
erst nach sieben Monaten bekommt das Gefieder die Farben der adulten Vögeln.


5. Besonderheiten




Früher waren Perlenbronzemännchen als eigenständige Art gelistet, heute werden sie als eine der fünf Unterarten der Trauerbronzemännchen eingestuft.


Unterarten der Trauerbronzemännchen:
Lonchura tristissima tristissima
Lonchura tristissima hypomelaena
Lonchura tristissima calaminoros
Lonchura tristissima moresbyae (bigilalae)
Lonchura tristissima leucosticta = Perlenbronzemännchen








Quellenangaben:
Autor: „Eddy" - Eigene Erfahrungen und Beobachtungen
(User der Forum-Plattform prachtfinken-freunde.de)
Bildmaterial: „Ottmar"
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)


weitere Quellen- Literaturangaben:
=Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann: „Prachtfinken - Australien, Ozeanien, Südostasien". Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4.
=Horst Bielfeld: „Das Prachtfinkenbuch - Sämtliche Arten, ihre Haltung, Pflege und Zucht". Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-7327-1.




Zuchtbericht von Ottmar Cremer:




Zuchtjahr 2015
Perlenbronzemännchen (Lonchura leucosticta)


Beschreibung: siehe Foto (Nahaufnahme),
Bei erwachsenen Tieren kann man die Geschlechter (wenn auch schwierig) unterscheiden.
1/0 hat in der Regel mehr helle Strichel an der Kehle wie das 0/1.


Systematik: Klasse: Vögel
Ordnung: Sperlingsvögel
Unterordung: Singvögel
Familie: Prachtfinken
Gattung: Bronzemännchen
Art: Perlenbronzemännchen


Vorkommen: Ausschließlich im Süden Neuguinea und hier im Tiefland zwischen den Flüssen Fly und Noord.


Kann jetzt im Dezember 2015 auf ein seeeeehr erfolgreiches Zuchtjahr bei meinen Perlenbroncemännchen schauen.


Angefangen hat es 2013, denn da sind die ersten Perlenbronzemännchen in meinen Vogelkeller eingezogen.
Die Geschlechterverteilung sollte 3 / 4 sein, da keine DNA vorlag, wurde diese zuerst nachgeholt.
Nach der Eingewöhnungsphase, mittlerweile lagen auch die DNA Zertifikate vor, wurde 1 / 1 in eine Zuchtbox mit den Maßen 1,60 x 0,50 x 0,50 gesetzt.
Die übrigen Vögel kamen als Schwarm in eine Gemeinschaftsvoliere mit den Abmaßen 3,00 x 1,00 x 1,80 ( L/B/H).
Diese war besetzt mit 1/1 RBSK, 1/1 Gilbnonnen, 1/1 Dickschnabelnonnen, 1/1 Elfenastrilden, 1/1 Colorias.


Die Vögel in der Box sowie in der Voliere zeigten das gleiche Verhalten, sie waren recht neugierig, nie hektisch oder unruhig.
Aggressionen gegenüber den anderen Mitbewohner wurden nie beobachtet, auch haben die anderen Mitbewohner nie die Neuankömmlinge gejagt.
Es wurde zwar fleißig gesungen und gebalzt, aber kein Vogel interessierte sich für die angebotenen Nistgelegenheiten oder versuchte selber ein freistehendes Nest zu bauen.
So verging das Jahr 2013.


Leider reduzierte sich Anfang 2014 der Bestand in der Voliere auf 4 Vögel (Perlenbronzemännchen). Warum es zum Verlust des einen Vogels kam, kann ich nicht sagen.
Äußerlich war der Vogel okay, er war nicht abgemagert und hatte keinen Durchfall, das Gefieder sah gut aus.
Nun war ich gezwungen, da die Geschlechterverteilung es nicht anders zuließ, die 4 Vögel aus der Voliere anders aufzuteilen.
Ich setze ein weiteres Paar in eine Zuchtbox, mit den gleichen Maßen wie beim ersten Paar.
Leider passierte wieder nichts in den kommenden Monaten, kein Malzverhalten, kein Nestbau, geschweige eine Eiablage usw.
War etwas unsicher ob ich es machen sollte oder nicht, aber ich habe es getan und zwar die Vögel untereinander getauscht.
2 Wochen später, ich konnte und wollte es nicht glauben, aber Paar 1 balzte und hatte begonnen, Koksfasern in einen Wacholderstrauch zu schleppen.
Der Hahn schleppte alles was er für den Nestbau gebrauchen konnte, ins freistehende Nest. Das Nest nahm Ausmaße an, es war mittlerweile schon eher ein Adlerhorst.
Leider blieb es dabei, Nestbau ging weiter, aber es kam zu keiner Eiablage.
Ende 2014 konnte ich weitere Perlenbronzemännchen erwerben. Zuerst wollte ich nicht, aber habe es dann doch getan. :)


2015 änderte sich dann das Verhalten der Vögel radikal!!!!
Da ich jetzt die Möglichkeit hatte, noch mehr untereinander zu tauschen, habe ich dies auch wahrgenommen.
In Züchterkreisen spricht man in diesem Fall von Zwangsverpaarung.
Jedes Paar wurde in eine Zuchtbox mit den Abmaßen 1,00 x o,50 x 0,50 gesetzt,
bestückt waren die Boxen mit einer Kombination aus echten Grünpflanzen (Wacholder) und künstlichem „Grün", weiter wurden keine Sitzstange verwendet,
sondern Naturäste. Desweiteren wurden 2 Nistmöglichkeiten in Form von halboffenen Nistkästen aus Holz angeboten.
Nach ca. 6 Wochen wurde das erste Nietmaterial in die Boxen gegeben, habe helle und dunkle Kokosfasern zur Verfügung gestellt, sowie getrocknetes Gras.
Alle 3 Materialien wurden für den Nestbau genommen plus die Rispen von der halbreifen Silberhirse.
Es gab und gibt Paare die nutzen die halboffenen Nistkästen und es gibt Paare die freistehende Nester bauen, habe nie feststellen können, dass ein Paar beides nutzt oder macht.
Entweder immer den Nistkasten oder immer freistehend.
3 Wochen später begann die Eiablage, es wurden 4 bis 6 Eier gelegt. Gebrütet wurde/wird ab dem vorletzten Ei,
alle Vögel brüten zuverlässig und so fest, dass sie sich von nichts stören lassen. Genauso haben sie es mit hudern und füttern gemacht.
Wenn einmal gebrütet wurde dann super zuverlässig.
Es gab leider auch unbeleuchtete Eier, es gab auch abgestorbene Embryonen ,
aber es gab nie Jungvögel die verstorben sind, weil die Altvögel unzureichend huderten oder fütterten.
Die Jungvögel schlüpften zwischen dem 11 und 12 Tag, flügge wurden die Kleinen relativ spät, sie bleiben lieber 23 bis 25 Tage im Nest.
Der Vorteil davon, wenn sie dann das Nest verlassen, haben sie schon ein super entwickeltes Gefieder und sitzen relativ schnell sicher auf den Sitzstangen.
Sind Nestschläfer und suchen bedingt dadurch noch ca. 5 Tage ihr Nest auf.
Danach wurden alle Nistgelegenheiten und Nistmaterial entfernt. Die Jungvögel bleiben 6 bis 8 Wochen bei den Altvögel,
man könnte sie zwar vorher trennen, aber ich lasse sie in der Regel immer so lange bei den Altvögel.


Beleuchtung: Alles LED-Lampen, über den Volieren wurden die Tageslichtröhren gegen LED-
Röhren ausgewechselt.
Beleuchtungsdauer: 14 Stunden
Temperatur: Die Temperaturen schwanken zwischen 20 Grad im Winter und 23 Grad im Sommer.
Heizung wird nicht benötigt.
Luftfeuchte: Schwankt zwischen 60 u. 75%, da keine Heizung benötigt wird, sinkt die Luftfeuchte
nicht drastisch ab.
Gelüftet bzw. belüftet wird durch 4 kleine Fenster.


Insgesamt konnte ich mit 4 Zuchtpaare 17 Jungvögel erfolgreich nachziehen.


Fütterung: während der Ruhephase wird ein Körnerfutter für Amadinen und Nonnen gefüttert.


Während der Zuchtvorbereitung bzw. während der Zucht wird folgender Maßen gefüttert, grundsätzlich füttere ich eher weniger wie zu viel.
halbreife Silberhirse,
Amadinen-/Nonnenfuttergemisch,
rote Kolbenhirse,
Fonia Paddy
Gurke, Vogelmiere, Löwenzahn,


Grit, selber gemischt aus Vogelsand, Vogelkohle, Mineralfutterkalk, Eierschalen,
Austerschalengrit fein, Muschelgrit fein, Vogelgrit fein mit Rotstein, gelber Taubenstein


Astrilden Keimfutter wird versetzt mit, Vogelerde, grüne Heilerde, Probac 1000,
Omega 3 Öl, Eifutter, Nekton MSA und Nekton Tonic K,


Wasser: Bademöglichkeit jeden 2ten Tag.
Trinkwasser täglich neu, einmal die Woche gibt es Kamillentee und einmal in der Woche
wird Vitamin B ins Trinkwasser gegeben.


Fazit: Wenn man die anfänglichen Schwierigkeiten, das die Vögel nicht in Brutstimmung
kamen, mal weg lässt, dann ein super Vogel. Er ist recht zutraulich, nicht scheu oder
hektisch, dadurch ist es möglich diese Art gut zu beobachten und zu studieren.
Wenn sie brüten, dann ist er ein seeehr zuverlässiger Brutvogel.
Aggressionen kennen meine Vögel nicht, weder bei der Paarhaltung noch im Schwarm
in der Gemeinschaftsvoliere.
Nach meinen Erfahrungen brüten sie am besten in einer Zuchtbox und das Paarweise,
die Box sollte nicht zu groß sein, 1,00 x 0,50 x 0,50 ist ein gutes Maß.
Während der Ruhephase kommen alle Vögel in eine Absetzvoliere.
Nach heutigem Stand, wird diese Art noch lange in meinem Bestand verbleiben.




Zum Forum: