Angola-Schmetterlingsfink (Uraeginthus angolensis)




Fotos: FeelFine


Internationale Bezeichnung


  • UK: Blue-breasted Cordonbleu // Blue Waxbill
  • NL: Angola blauwfazant // Angolees Blauwfazantje
  • FR: Cordonbleu de l'Angola
  • IT: Cordon blu
  • ES: Cordón Azul Común



Systematik


Familie - Prachtfinken (Estrildidae)
Gattung - Blauastrilde (Uraeginthus)
Nominantform - Uraeginthus angolensis (LINNAEUS, 1758)


Unterarten:
  • Uraeginthus angolensis niassensis (REICHENOW, 1911)
  • Uraeginthus angolensis angolensis (LENNAEUS, 1758)
  • Uraeginthus angolensis damarensis (REICHENOW, 1904)
  • Uraeginthus angolensis cyanopleurus (WOLTERS, 1963)
  • Uraeginthus angolensis natalensis (ZEDLITZ, 1911)





Beschreibung


Die Angola-Schmetterlingsfinken ähneln den Bengalus-Schmertterlingsfink, nur dass die Männchen keinen roten Fleck in der Ohrgegend besitzen. Desweiteren haben sie ein intensiveres Blau. Je nach Unterart, sind die Jungvögel noch unterschiedlich gefärbt. Oftmals sind sie brauner als die Weibchen. Die Rachenzeichnung der Jungvögel ähnelt sich auch, jedoch sind die Choanen tiefschwarz gefärbt.
Er erreicht eine Körpergröße von ca 13cm und ein Gewicht von ca. 10Gramm.
Die Weibchen sind in der Farbe ein wenig blasser, zudem ist die Blaufärbung im Gesicht und Hals eingeschränkt.


Verbreitung


Nominanatform:
  • U.angolensis - Geografisch ist der Blauastrild, wie der Bengalu-Schmertterlingsfink, angesiedelt. von West- bis Ostafrika und von dort südwestwärts bis Angola.

Unterarten:
  • U.a.angolensis - Nord-Angola, südlich von Zaire, nordwestlich von Zambia, nördlich von Zimbabwe. Desweiteren wird vermutet, dass U.a.angolensis auf der Insel Sao Tomé eingebürgert wurde.
  • U.a.cyanopleurus - Nördlich von Botswana bis Zimbabwe, Südafrika: West-Transvaal.
  • U.a.natalensis - Limpopo/Mpumalango
  • U.a.niassensis - Südöstlich von Kenya, Tanzania, Malawi, Mozambique, Simbabwe Südafrika: Transvaal und Natal.
  • U.a.damarensis - Nördlich Namibia und Nördlich von Botswana.



Lebensweise


Man findet den Angola-Schmertterlingsfink paarweise oder in kleinen Gruppen auf. In trockenen Dornbuschsavannen oder Akazienwäldern trifft man sie an Wasser-läufen/-löchern an. Zum späten Nachmittag kommen sie aus ihren Verstecken um dort zu trinken.


Ernährung


Als Hauptnahrung wurden kleinere Samen nachgewiesen, hauptsählich die Samen der Gräser Echinochloa und Setaria.
Desweiteren wird, ab und zu, animalisches Futter, wie zb. Ameisen und Termiten, vertilgt.
Die Nahrungssuche findet oftmals in Gruppen oder Vergesellschaftung mit anderen Prachtfinken statt.


Gelege/Brut


Das Gelege besteht aus 3-5 Eiern, die 13-14 Tage bebrütet werden. Nach Schlupf bleiben die Jungen noch ca 17-19 Tage im Nest. Feinde verjagen sie mit aufgesträubten Halsgefieder. Gelegentlich werden die Angola-Schmetterlingsfinken von der Königswitwe (Vidua regia) parasitiert.


Haltung/Zucht


Angola-Schmetterlingsfinken wurden sehr selten imporiert. Ab 1910 ging es einigermaßen aufwärts, was die Stückzahl der Importe anbelangt. Jedoch trafen nur sehr wenige Exemplare in Deutschland ein, was man ja auch heutzutage, an den sehr wenigen Züchtern erkennen kann. Trotzdem gelingt, zwar selten, die regelmäßige Nachzucht in Menschenhand.
Von Vorteil ist es, wie eigentlich bei jeder Art, die Tiere ihren Partner selbst wählen zu lassen. Nachdem sich ein Paar gefunden hatte, kamen sie in eine gut "bepflanzte" Zuchtbox (3m x 0,8m x 1m/ l x b x h), wo sie sich nun alleine austoben konnten. Nach kurzer Zeit bauten sie in den Koniferenzweigen ein freistehendes Nest. Nachdem das erste Ei gelegt worden war, ließ ich die Nestkontrollen sein, da ich von niederländischen Züchtern hörte, dass sie darauf empfindlich reagieren sollen.
Als Futter gab neben exotische Sämereien, Mehlwürmer, Mückenlavern und ein wenig Keimfutter. Es wurde nach kurzer Zeit die zugabe von Mehlwürmern verringert, um das Risiko der Aufgabe der Brut zu minimieren. Nach 19 Tagen flogen 2 Jungvögel aus. Man konnte das Geschlecht sofort unterscheiden, da die Männchen jetzt schon wesentlich mehr Blau im Gefieder zeigen, als ihre kleinen Schwestern.


Fazit


Der Angola-Schmetterlingsfink ist, meiner Meinung nach, einer der schönsten Prachtfinken. Leider findet man sehr wenig Literatur über ihn im deutschsprachigen Raum. Desweiteren ist er auch sehr selten in unseren Volieren vorhanden.
Ich hoffe es hat ein wenig Spaß gemacht und dass der Bericht informativ war.


Autor: .FeelFine




Quellen
Autor: .FeelFine - Eigene Erfahrung/Beobachtung


weitere Links und Literaturangaben:
= Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann, Claudia Mettke-Hofmann: „Prachtfinken - Afrika", Serie Handbuch der Vogelpflege, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4964-3



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