Gouldamadine (Chloebia gouldiae / Erythrura gouldiae)




1. Erscheinungsbild


Die Farben des Gefieders der adulten (erwachsenen und geschlechtsreifen) Vögel.
Kopf/ Kopfmaske (wie unten beschrieben) kommt in drei Farben vor, Schwarz, Rot und Gelb.
Bei den rot- und gelbköpfigen ist der Hinterkopf mit einem schwarzen Band umkreist dann folgt bei allen drei Varianten
an der Kehle und Hinterkopf ein hellblaues, leuchtendes Band.
Rückengefieder und die Flügel sind Grün, die Brust ist Lila, der Bauch kräftig Gelb und weiter zum Schwanz geht die Gelbe Färbung ins Weiß über.
Die Schwanzdecke und Bürzel sind hellblau, der Spies dagegen tiefschwarz.
Die Kopf-, Brust und Bauchfarben der Henne sind nicht so kräftig und leuchtend wie das der Fall bei dem Hahn ist.
Alle anderen Farbschläge bzw. Mutationen und Modifikationen sind durch Kreuzungen unter der menschlichen Obhut zu Stande gekommen.
Die Gouldamadinen ist ca. 11cm Lang, bis Ende der Spies-Feder sind das sogar 15cm.
In der Natur kommen nur die drei Farbvarianten vor. Die erste und häufigste Farbvariante ist die schwarzköpfige Gouldamadine gefolgt durch rotköpfige
und am seltensten zu beobachten ist die gelbköpfige Gouldamadine.
Die Ornithologen schreiben dass auf ca. 3000 Exemplare der schwarz- und rotköpfigen Gouldamadinen nur eine gelbköpfige verkommt.


2. Verbreitung und Lebensraum


Die Gouldamadine gehört zu australischen Prachtfinken. Sie leben hauptsächlich im Norden des Landes in den Savannen der Region Kimberley,
der sich über das Northern Territory und Queensland erstreckt.
Sobald die Brutzeit das Ende erreicht ziehen die Gouldamadinen in die Küstengebiete wegen der größeren Nahrungsvielfalt.
Die beschriebenen Gebiete sind sehr warm und weisen Temperaturen von 40°C bis zu 45°C, die Nächte kühlen nicht wirklich ab,
die Nachttemperatur sinkt kaum unter 35°C. Die Luftfeuchtigkeit pendelt zwischen 80 und 90%.
Die für uns so extreme Hitze ist für die Gouldamadinen ein optimaler Lebensraum.
Regenfälle und damit entstehende Wasserstellen sind für die Vögel lebensnotwendig, deswegen in Gebieten wo kaum Wasser zu Verfügung steht,
weil die Regenfälle ausbleiben ist unsere Gouldamadine auch nicht zu finden.


3. Haltung und Fütterung


Gemeinschaftshaltung mit mehreren Paaren ist möglich,
auch die Vergesellschaftung mit anderen Prachtfinken ist möglich. Sehr friedlicher Vogel. Haltung in Außenvolieren ist ebenso möglich,
jedoch nur im Sommer, die Gouldamadinen sind sehr wärmeliebend und vertragen unsere kühlen Tage relativ schlecht.
Futter
Ich verwende in der Ruhe- und der Zuchtphase die gleichen Saaten, nur die Anteile variieren ein wenig.
Zuchtphase
Silberhirse 10%, Japanhirse 30%, Senegalhirse 10%, Mannahirse 10%, Platahirse 10%, Spitzsaat 30%
Ruhephase
Silberhirse 20%, Japanhirse 25%, Senegalhirse 15%, Mannahirse 20%, Platahirse 15%, Spitzsaat 5%
Die Mischungen basieren auf den bestimmten Bestendteilen an Fetten, Kohlehydraten usw.
Außer Saatmischungen werden immer Mineralien in Form von Grit, abgekochten Eiern oder Sepiaschale
zu freien Verfügung gestellt und angeboten. Einmal wöchentlich eine kleine Gabe an Grünfutter, wie Löwenzahn, Salat oder Vogelmiere.
Nicht öfter wegen einem zu schnellen Verfall in eine Brutstimmung. Natürlich jeden Tag frisches Wasser zum Trinken und Baden.
Einer kleinen, sporadischen Vitaminen-Zugabe ins Trinkwasser ist nichts entgegen zu setzen.


4. Zucht / Zuchtbericht


Für die Zucht ist eine Paarhaltung in Zuchtboxen oder Volieren wohl das beste Mittel zum Erfolg.
Hier geht es um Genetik, um Vererbung von Farben. Dadurch dass wir hier (nur bei der Wildfarbe)
schon mit drei verschiedenen Kopffarben zu tun haben müssen wir im Vorfeld wissen wie die Vererbung funktioniert.
Dazu kommen noch sehr viele Mutationen, wo die Genetik genau so eine ganz wichtige Rolle spielt.
Fazit: bitte kein unüberlegtes Kreuzen, keine wilde Gruppenzucht mit all den verschiedensten Farbschlägen! Dies bringt nur eine enorme Unreinheit der Farben.
Um die Zucht anzuregen bedarf es eine Futterumstellung.
Das Paar wird außer dem Zucht-Exotenfutter noch mit Keimfutter, Eifutter und Grünfutter versorgt.
Versorgung mit Vitaminen und Mineralien ist in der Zeit auch sehr wichtig. Nach ca. 6 Wochen bieten wir unserem Paar eine,
oder mehrere Nistgelegenheiten an. Das Zufüttern von Ei- und Keimfutter wird nach der Ablage vom ersten Ei sofort eingestellt.
Keim-, Grün- und Eifutter werden erst nach dem Schlupf des ersten Küken wieder angeboten.
Ganz relevant in der gesamten Zucht- und Brutzeit ist der unbeschränkte Zugang zum Grit,
Sepiaschale oder abgekochten Hühner-Eierschalen um den Mineralien-Haushalt der Vögel optimal zu versorgen.





Prachtfinken-Freunde




Quellenangaben:
Autor: „Eddy" - Eigene Erfahrungen und Beobachtungen  
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)
Bildmaterial: „Eddy"
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)


weitere Quellen- Literaturangaben:
=Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann: „Prachtfinken - Australien, Ozeanien, Südostasien". Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3249-4.
=Horst Bielfeld: „Das Prachtfinkenbuch - Sämtliche Arten, ihre Haltung, Pflege und Zucht". Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-7327-1.
=Horst Bielfeld: „Gouldamadinen" Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2005, ISBN: 978-3-8001-4687-1.
=Reader's Digest: „Complete Book of Australian Birds" Published by Reader's Digest Services Pty Ltd. ISBN 978-0949819994



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