Orangebäckchen (Estrilda melpoda)




Bilder: H.Kurt


1. Erscheinungsbild


Das Orangebäckchen erreicht eine Größe von 10cm und gehört zu den kleineren Prachtfinken.
Sofort fallen die orangen großen Wangenflecken auf, die dem Vogel seinen Namen gaben. Die Farbe zieht sich bis zu den Ohren und seitlich am Kopf hoch.
Brust, Kopfoberseite und Nacken sind gräulich gefärbt. Die Schwanzfedern sind im Ansatz dunkelrot und gehen ins Schwarz.
Der Rücken und die Flügel sind in einem warmen Braun gefärbt. Augen und Beine sind braun.
Die Geschlechter sind kaum zu unterscheiden: Hennen sollen etwas matter gefärbt sein als die Männchen.
Außerdem sollen die Schwanzfedern der weiblichen Tiere etwas kürzer sein.


2. Verbreitung und Lebensraum


Dieser ansprechende hübsche Prachtfink kommt aus West- und Zentralafrika.
Es lebt dort hauptsächlich im Grasland, bevorzugt in der Nähe von Wasserstellen und Sümpfen.
Auch in Gärten und Feldern trifft man es an. Es hält sich bevorzugt am Boden und im Gras auf und meidet eher hohe Bäume.
Sie leben im Schwarm, sind nur in der Brutzeit paarweise anzutreffen.


3. Haltung und Fütterung


In der Natur werden Orangebäckchen oft nicht viel älter als 2 Jahre, da sie viele Feinde haben.
In Menschenhand wird durchaus ein Alter von bis zu 10 Jahren erreicht. Die Temperatur sollte bei ca 18 Grad liegen.
Im Sommer ist auch die Haltung in der Außenvoliere möglich. Während der Aufzuchtphase der Jungvögel sollte vermehrt tierisches Futter gegeben werden.
Die Nahrung besteht zum großen Teil aus Sämereien. Aber auch Insekten wie Termiten,
Nachtfalter und ähnliche werden, vor allem in der Brutzeit, gerne aufgenommen.
In Gefangenschaft ernährt man das Orangebäckchen mit Sämereien, Hirse und Exotenfutter.




4. Zucht / Zuchtbericht


Das sonst im Schwarm lebende Orangebäckchen sondert sich zur Brutzeit paarweise ab.
Das Männchen schleppt nach der Halmbalz das Nistmaterial an, das vom Weibchen verbaut wird.
Als Nistmaterial werden Federn und Halme verwendet. Das Nest ist kugelig, mit einer recht engen Einschlupfröhre und befindet sich in Bodennähe.
Das Gelege besteht aus bis zu 6 Eiern, aus denen nach ca 12 Tagen die Küken schlüpfen. Die Huderzeit dauert 10 Tage.
Nach 3 Wochen verlassen die Jungvögel das Nest und werden in der ersten Zeit von den Altvögeln abends noch ins Nest zurückgeführt.
Die Jungen werden nach dem Ausfliegen noch 2 Wochen von den Eltern weiter versorgt. Mit 3 Monaten haben sie das Erwachsenengefieder.






Quellenangaben:
Autor: „Finkenfreundin" - Eigene Erfahrungen und Beobachtungen  
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)
Bildmaterial: „H.Kurt"
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)


weitere Quellen- Literaturangaben:
= Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann, Claudia Mettke-Hofmann: „Prachtfinken - Afrika", Serie Handbuch der Vogelpflege, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4964-3.
=Franz Robiller: „Prachtfinken - Vögel von drei Kontinenten" von aus dem VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag Berlin 1979, ASIN: B0033A5BOE.
=Horst Bielfeld: „300 Ziervögel kennen und pflegen" Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-8001-5737-2.







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