Rotköpfige Papageiamadine( Amblynura psittacea)
Zuchtbericht von Santacruz
Einleitung
Rotköpfige Papageiamdinen kommen ursprünglich von der Insel Neukaledonien und bilden keinen Unterarten.
Dort sind SieingrößerenTrupps oder Schwärmen anzutreffen.
Ihr Lebensraum befindet sich dort an Waldrändern, Bambusdickichten und zum Teil auch in Ufernähe.
Am Rande sei bemerkt das Neukaledonien über eine ausgesprochene vielseitige Tierwelt verfügen muss.
Viele dieser Tierarten sind vom Aussterben bedroht wie beispielsweise der Kagu oder sind bereits ausgestorben wie die gehörnte Riesenschildkröte.
Was sicherlich auf die Buschfeuer und die damit einhergehende Zerstörung des Lebensraumes zurückzuführen ist.
Was der Mensch dort wie überall auf der Welt anrichtet muss hier nicht näher erwähnt werden.
Die Rotköpfige Papageiamadine oder auch Kurzschwanz Papageiamadine, wie sie früher auch genannt wurde,
kam bereits im 19 Jahrhundert nach Europa und erfreute sich schnell großer Beliebtheit.
Noch heute ist sie oft in Prachtfinkenvolieren anzutreffen, da sie sehr liebeswert ist , was zu folge hat ,
das sie mit den meisten anderen Finken vergesellschaftet werden kann.
Hahn und Henne scheinen vom Äußeren her gleich auszusehen.
Geschlechtsspezifische Unterschiede können variieren so dass man nicht immer sagen kann,
das der Hahn wirklich eine größere Maske besitzt oder die Henne wirklich ein matteres grün besitzt. Hier kann nur das Abhören eine Lösung sein.
Auf eine umfangreiche Beschreibung verzichtet der Autor an dieser Stelle da sie ausführlich in der Literatur nachzulesen ist und die Fotos für sich selbst sprechen.
Haltung und Zucht
Rotköpfige Papageiamadinen zählten nach Zebrafinken und Gouldsamadinen zu meinen ersten Prachtfinken.
Ich war sofort von ihrer Agilität und ihrem Wesen begeistert. Sie sind immer unterwegs und müssen ihren Bewegungsdrang frei ausleben.
Ich habe sie sowohl in Volieren als auch in Boxen gehalten und muss ganz klar sagen, das eine Boxenhaltung nur vorübergehend möglich ist.
Sie neigen wie alle Papageiamadinen sehr stark zu verfetten und zur Sterilität wenn sie nicht adäquat ernährt werden oder wenn sie zu wenig Bewegung haben.
Die Unterkunft muss zahlreiche Verstecke wie dichte Büsche aufweisen, aber auch über eine große Flugfläche verfügen .
Als ich mich nun entschlossen hatte mir diese schönen Prachtfinken zuzulegen, erwarb ich 2 sichere Paare.
Wie alle meine Neuerwerbungen wurden auch diese paarweise zur Eingewöhnung in eine Meterbox gesetzt.
Nach Beendigung der Quarantäne, die ca. 3 Wochen dauerte, wurden beide in eine Voliere gesetzt mit den Maßen 2,10 m x 1,70 m x 1,10.
Es erfolgte eine Vergesellschaftung mit Spitzschwanzamadinen und Gouldsamadinen. Später hielt ich sie auch zusammen mit Ringelamadinen.
Bis auf gelegentliches Gezanke kann ich zu dieser Zusammenstellung keine negativen Aussagen machen.
Da ich damals meine Prachtfinken noch im Wohnzimmer hielt konnte ich,
sie sehr viel beobachten und bemerkte schnell das irgendwelche Papageiamadinen sich jagten.
Meine Meinung war das der Hahn seine Henne jagt.
Bei genauerem Betrachten, machte ich mir große Sorgen und zu meinem Entsetzen wurde der Hahn von seinem Kontrahenten verfolgt.
Ich griff sofort ein da schon der unterlegene Kandidat stark am Kopf blutete. Also musste ich die Paare wieder trennen.
Ein Paar verblieb in der Voliere und eines zog in eine Vitrine ein.
Ernährt wurden die Rotköpfe mit Exotenmischung, Grassamen,Grit, Feldsalat.
Hin und wieder reichte ich Eifutter und eine getrockneten Insektenmischung von Orlux.
Zu dieser Zeit stand Keimfutter und Lebensnahrung noch nicht zur Verfügung.
Heute bin ich aber der Meinung das die letzteren enorm wichtig sind und habe sie regelmäßig auf dem Speisezettel für meine Vögel.
Ich statte meine Volieren und Vitrinen zum Teil mit Kunstplanzen als auch mit echten Kiefer-und Birkenzweigen aus.
Einmal brachte ich über die Kiefernzweige einige Spinnen mit in die Vogelbehausung.
Die Papageiamadinen machten sich sofort darüber her und fraßen die noch lebenden Spinnen komplett auf.
Auch bekamen sie täglich frisches Bade- und Trinkwasser, da grade die Papageiamadinen ganz wild sind auf das Baden.
Auch konnte ich diese Angewohnheit bei Dreifarbigen und Blau-Grünen PA beobachten.
Die Unterbringungen statte ich zusätzlich noch mit Wellensittichkästen und Exotenkörbchen aus.
Nach einigen Wochen war es dann soweit. Das erste Ei lag im Nest und meine Freude war riesig.
Die Henne legte jeden Tag ein Ei und brütete am Anfang nur in der Nacht und dann fest als die komplette Eiablage vollzogen war.
Fünf Eier lagen im Nest und alle waren befruchtet. Die Partner wechselten sich zuverlässig ab als wenn sie nie etwas anderen gemacht hatten.
Über die Brutdauer kann ich keine genauen Angaben machen, da dieser Vorgang schon einige Jahre zurückliegt,
Warscheinlich ist aber das meine Vögel länger als 14 Tage brüteten also von den Angaben der ganzen schlauen Büchern abweicht.
Nach dem Schlupf fütterten die Eltern allerdings sehr umfangreich und intensiv, so dass einem Ausflug nach 22 Tagen nichts mehr im Weg stand.
Die Jungvögel wurden noch gut 3 Wochen von den Eltern versorgt und waren nach diesem Zeitraum dann futterfest und selbständig.
Dieses Zuchtjahr war etwas ganz besonderes für mich, da mein Elternpaar 11 Junge in 3 Bruten großzog.
All diese Bruten verliefen völlig unspektakulär und unproblematisch. Trotz dem Mangel an Keimfutter und Lebendnahrung verlief alles super.
Das Zuchtpaar 2 hingegen machte im Gegensatz dazu keine Anstalten und blieb ohne Brutfreude.
Fazit:
Heute halte ich keine Rotköpfigen Papageiamadinen mehr. Sie sind der ideale Anfängervogel für Zuchtfreunde die sich den Prachtfinken widmen wollen.
Wenn sie einmal in Brutstimmung sind und die Partner harmonieren, dann kann man sehr viel Freude an ihnen und den Jungvögeln haben.
Sicherlich werde ich mir wieder in nächster Zeit welche zulegen.
Wenn andere Zuchtfreunde mit mir in Kontakt treten um über Prachtfinken oder speziell über Papageiamadinen zu sprechen würde ich mich sehr freuen.