Bildquelle: Bild1 Jonathan Meißner
1. Erscheinungsbild
Die kleinen (ca.7 Gramm wiegenden) Goldbrüstchen zählen zu den langlebigen Prachtfinken. Ein Alter von 8 Jahren ist keine Seltenheit, viele Züchter berichten dass die Vögel sogar 10 Jahre erreichen können. Der Vogel zeichnet sich auch mit sehr großen Anpassungsfähigkeit und robustem Wesen.
Die Brust und Bauchpartie zeichnet sich mit einem leuchtenden Gelb bis Orange bzw. Hellrot, die Oberseite ist grau-grün. Bürzel ist rot gefärbt, gleich wie die Überaugenstreifen bei den Männchen.
Weibchen sind nicht so leuchtend und auch nicht so kräftig orange gefärbt.
2. Verbreitung und Lebensraum
Der kleine Afrikaner beheimatet große Teile des Kontinents.
Treten am häufigsten in der bekanntesten und erstbeschriebenen (Taxon oder Nominatform) Goldbrüstchen (Amandava subflava subflava) Form, dann gibt es die weniger bekannte Unterart (Amandava subflava niethammeri) und die(Amandava subflavaclarkei) die die Südafrikanische Regionen beheimatet.
3. Haltung und Fütterung
Für die Haltung der sehr aktiven Goldbrüstchen sind geräumigen Flugvolieren von Vorteil,
eine Einrichtung mit dichter Gras/Schilf-Wand wird gerne angenommen und ist eine willkommende Versteckmöglichkeit. Die Futteraufnahme wird am liebsten am Boden gemacht, deswegen soll der Bodenbereich für diesen Zweck frei und sauber bleiben.
Die kleinen Afrikaner sind sehr friedlich, jedoch in der Brutzeit werden die Nester und deren Umgebung streng verteidigt.
Quellenangaben:
Autor: „Eddy" - Eigene Erfahrungen und Beobachtungen
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)
Bildmaterial: „H.Kurt" und „Eddy"
(User der Forum-Plattform www.prachtfinken-freunde.de)
weitere Quellen- Literaturangaben:
=Horst Bielfeld: „Das Prachtfinkenbuch - Sämtliche Arten, ihre Haltung, Pflege und Zucht". Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-7327-1.
= Jürgen Nicolai (Hrsg), Joachim Steinbacher (Hrsg), Renate van den Elzen, Gerhard Hofmann, Claudia Mettke-Hofmann: „Prachtfinken - Afrika", Serie Handbuch der Vogelpflege, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4964-3.
=Franz Robiller: „Das große Lexikon der Vogelpflege" (2 Bände) Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-8001-3195-2
4. Zucht/Zuchtberichte
Zuchtbericht von Coco:
Zucht Bericht über Goldbrüchsten/ Erfahrungen mit den Goldbrüstchen
Namen:
- Goldbrüstchen (D)
- Guldbryster Astrild (DK)
- Vientre naranja (E)
- Orange-breasted Waxbill (GB)
- Astrild à flancs rayés, Astrild á plastron orangé (F)
- Bengalino petto d`oro,Ventre arancio (I)
- Goudbuikje (NL)
Goldbrüstchen wurden im Laufe der Zeit wissenschaftlich unterschiedlich benannt:
- Sporeaginthus subflava (Neunzig 1920)
- Amandava subflava (Steinbacher et al 1965)
- Amandava subflava (Bielfeld 1973)
- Sporeaginthus subflavus (Robiller 1978.)
- Sporeaginthus subflava (Koepff 1983)
Das Goldbrüstchen gliedert sich in zwei Unterarten:
Einmal in Amandava subflava subflava und in Amandava subflava clarkei.
Die Unterart s. clarkei dürfte die wohl am häufigsten gehaltene Art vom Goldbrüstchen sein. Ich muß aber auch sagen daß ich nur 3 Vogelhändler kenne die A. s. clarkei von A. s. subflava eindeutig unterscheiden können. Vielleicht liegt es ja auch dadran, dass die Unterart subflava nicht oft gezüchtet wird. Ich selbst züchte die Unterart A. s. clarkei.
Verbreitungsgebiet:
A. s. subflavus : Lebt im Senegal und im Südwesten Mauretaniens, und in der Gegend von Mopti in Mali ( dem Oberlauf des Niger) .
A. s. clarkei: Kommt vom südlichen Somalia und südlichen Kenia südwärts bis zur östlichen Hälfte Südafrikas, westwärts durch Tansania, Ruanda bis zum südöstlichen, westlichen und südlichen Zaire, südlichen Gabun und in den Norden Angolas vor.
Zucht:
Anfang Januar 1998 wurde ein Paar Goldbrüstchen mit einem Paar Wachtel-astrilden (Ortygospiza atricollis) zusammen in einer 1m Lang 0,50m Hohen und 0,50m Breiten Heckbox. Eingerichtet war diese mit Kiefer- und Tannenästen.
Als Bodengrund nehme ich Vogelerde. Da Goldbrüstchen gerne baden, stand stets ein Badehaus bereit. Als Nistmöglichkeiten wurden Nistkörbchen
und halboffene Nistkästen angeboten. Sie bezogen recht schnell das Nistkörbchen und bauten aus Kokos- und Sisalfasern ihr Nest. Das Erste Ei wurde am 15.01.98 gelegt. Es folgten noch 3 weitere Eier. Von den 4 gelegten Eiern waren zwei nicht befruchtet, wie sich beim Schlupf herausstellte denn ich mache keine vorherigen Nestkontrollen. Die Jungen schlüpften am 12 und 13 Tag.
In den ersten 10 Tagen benötigen Goldbrüstchen sehr viel animalisches
Futter, wie z.B. kleine Mehlwürmer und Ameiseneier. Aber auch Pinkys werden von meinen Vögeln gerne genommen, die ich gefroren in der Kühltruhe aufbewahre und nicht wie vielleicht noch viele andere, lebend im Kühlschrank.
Diesen Tipp mit den Pinkys habe ich aus den AZ-Nachrichten von Herrn Majier. Ein sehr guter und auch nützlicher Tipp, der vielleicht Ehemännern
den Ärger mit der Frau ersparen kann. Denn sind wir doch mal ehrlich, wer
hat schon gerne lebende Pinky im Kühlschrank ?
Zur Aufzucht der Jungen wird aber auch halbreife rote Kolbenhirse sehr gerne genommen. Im Alter von 10 Tagen werden Sie bei mir beringt. Die Ringgröße beträgt 2,0 mm. Besser sind aber 1,8 mm. Da die 2,0 mm doch häufig vom Fuß abziehbar sind, wie ein Fall auf der AZ-Bundesschau 98 bewiesen hat. Leider bekommt man die 1,8 mm Ringe nur über den DKB aber vielleicht bald auch bei der AZ. Mit 18 Tagen flogen die Jungen aus. Für 2-3 Tage wurden sie von den Eltern noch ins Brutnest zurück gelockt. Mit 33 Tagen waren sie schon futterfest. Kurze Zeit später begannen sie auch schon mit der Mauser. Die mit drei Monaten abgeschlossen war. Seit ein zwei Jahren stelle ich bei meinen Goldbrüstchen fest, dass sie im ersten Jahr keine rein gelbe Brust haben, sondern wo sonst bei der Unterart A. s. clarkei ein rötlicher Strich ist. Haben sie ein schwarzes Gefieder. Dieses tritt sowohl bei Wildfang-Pärchen auf als auch bei Nachzuchten.
Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass meine Vögel kein direktes
Sonnenlicht bekommen oder ob das einfach so bei mir der Fall ist. . Vielleicht haben ja auch andere Züchter Erfahrungen damit gemacht und können mir den Grund dafür nennen.
Ernährung:
Als Grundfutter gebe ich meinen Goldbrüstchen ein Exoten-Mischfutter das
zusätzlich noch mit Grassamen, Kleesaat und Wildsämereien gemischt
wird. Dieses Futter bekommen alle meine Vögel. Zudem bekommen sie noch rote Kolbenhirse und Silberhirse im reifen und halbreifen Zustand. An Lebendfutter reiche ich Mehlwürmer, Fliegenmaden (Pinkys) und Ameiseneier. Auch gern genommen wird ein Eifutter das mit Ameiseneiern angereichert gereicht wird.
Autor Zuchtbericht: Coco